Mokarspitz 07.2013
02.07.2013
Nachdem wir dieses Jahr einen kurzen Urlaub in Irschen am Rad- und Wandercamping „Ponderosa“ in Kärnten machten, wollten wir nicht untätig herum sitzen, sondern wählten die weniger schwierige Tour zum Mokarspitz. Die Anreise war etwas tricky, wenn auch nicht weit. Vom Campingplatz ging es durch die kleine Ortschaft Irschen. Nachdem das ein Bergbauerndorf ist, sind die Straßen schmal und verwinkelt. Mit meiner aufmerksamen Beifahrerin gelang es dann, die manchmal nicht gleich ersichtlichen, Wegweiser Richtung Leppner Alm zu finden. Die Strasse ist gerade so breit wie eineinhalb Autos und windet sich den Berg hinan. Auf einer Seite der Berg und auf der anderen der steil abfallende Hang zum Tal im Wechsel. Meiner Lebensgefährtin Sonja war nicht sehr wohl zu mute, ich hatte aber die Situation fest im Griff. Die letzten 4,5 Km ging es dann auf einer Schotterstraße weiter. Auf der Leppneralm, in etwa 1600 Meter Seehöhe, parkten wir das Auto.
Wanderschuhe angezogen und Rucksack aufgeschnallt, ging es dann los. Wir wählten die Route J3, auch bezeichnet als „Mokarspitz steil“. Anfänglich ging es über einen Forstweg normal bergan. Ein gelber Wegweiser des ÖAV wies uns den Weg dann in den steilen Teil.
Wenn ich sage steil, dann meine ich richtig steil, sodass men bei aufrechtem Stand und ausgesteckter Hand, fast den Boden berührte. Wenn du da ins kugeln kommst, hält dich so schnell nichts mehr.
Der J3 führt durch den Wald und den anschließenden Latschenfelder stetig steil bergauf bis zur Gabelung zum Knappensee oder, wie wir wählten, weiter zum Mokarspitz über das Seidernitztörl (2225m). Hier war wieder eine Gabelung Richtung Kristallspitze(2401m) und über den Dachskofel (2272m). Wir gingen über den Dachskofel. Dieses Stück war eines der schwierigsten, weil der Steig schmal war und es talseitig etwas über hundert Meter steil abfiel. Man sieht es auf einem lder Fotos. Nach dieser Passage war es wieder breiter und flacher, sodass wir hier auf einem großen flachen Felsen unsere Jause verspeisten. Ich ließ es mir nicht nehmen, mich nach der Jause auf den Rücken zu legen und in der warmen Sonne den Himmel und die darin fliegenden Paragleiter und Drachenflieger, sowie das anwesende Federvieh zu beobachten.
Danach machten wir uns auf den letzten Teil zum Mokarspitz auf 2305m. Ganz unterhalb des Gipfels trafen wir auf sehr bergfeste Schafe, die hier in einer Gruppe dicht gedrängt und verängstigt, ob der fremden Besucher, zusammen standen. Vom weitem sah man schon dass sich der Mokarspitz in einen Vor- und einen Hauptgipfel spaltete und wir über den Vorgipfel kamen. Zum Hauptgipfel müßte man dann einmal dreißig Meter über eine schmalen Steig den Vorgipfel hinauf, wieder fünfzehn Meter steil hinunter und dann zwanzig Meter hinauf.
Da meine Meniskusoperation erst zweieinhalb Wochen her war und das Knie schon einige Zeit schmerzte, entschieden wir uns die letzte Passage, mit runter und wieder rauf, zu lassen und machten das Gipfelfoto dann etwa fünf Meter darunter auf dem Vorgipfel.
Die Aussicht war hier wie dort atemberaubend, wie der Leser auf den Fotos sehen kann. Nach diesen obligatorischen Fotos machten wir uns auf den Rückweg über den schmalen Steig des Dachskofel zurück bis zur Gabelung Richung Knappensee. Jetzt wählten wir die nicht so steile Route über den Knappensee. Diese war nicht weiter spektakulär, ging es doch nur etwas flacher den Berg hinunter. Der Knappensee wurde einst zur Rindertränke angelegt und bietet eine schöne Oase, mit über Steinen plätschernden Bächen, die zum Verweilen einlädt. Nach einigen Minuten, in denen wir die Landschaft und den Ausblick genossen, ging es dann weiter auf einem Forstweg hinunter zur Leppen Alm. Ich muß sagen, jetzt war ich schon froh wieder beim Auto zu sein, da das Knie schon ziemlich schmerzte. An dieser Stelle möchte ich meiner Sonja Hochachtung zollen, da sie noch nie in so einem hochalpinen Terrain unterwegs war, aber trotz ihrer geringen Erfahrung tapfer mitgehalten hat. Zum Schluss noch der Hinweis: diese Tour, wie in allen Tourenbeschreibungen angemerkt, nur mit der richtigen Ausrüstung und entsprechender Erfahrung machen.
Webweiser
Name | Link | |
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Rad- und Wandercamping „Ponderosa“ | www.rad-wandercamping.at | |
Gemeinde Irschen | www.irschen.gv.at | |
Kräuterdorf Irschen | www.irschen.com |